Samstag, 21. November 2009

Große Vorbilder

Werkschau „Aquarellmalerei“ eröffnet−Bis Sonntag im Bürgerspital

Plattling. Mit einer Feierstunde ist am Donnerstagabend im Bürgerspital die Werkschau der Aquarellmalkurse von Gerhard Mitterbauer, die alle drei Jahre stattfindet, eröffnet worden. Noch bis Sonntag dauert die Ausstellung, in der 21 Künstler insgesamt 51 Bilder zeigen. Es sei bewusst der Titel Werkschau gewählt worden, um die pädagogische Absicht zu untermauern, sagte der Leiter der Volkshochschule Deggendorfer Land, Bernhard Greiler, in seiner Eröffnungsrede. Für die Teilnehmer der vhs-Kurse sei die Werkschau ein Werkzeug, sich persönliche Ziele zu setzen und ihre Werke zu präsentieren. Die Aquarellmalerei habe eine lange Geschichte, schon im Mittelalter und der frühen Renaissance hätten Maler wie Albrecht Dürer und Rembrandt Werke mit dieser Technik geschaffen, meinte Bürgermeister Erich Schmid, der die Grüße der Stadt überbrachte. „Sie haben also große Vorbilder“ animierte das Stadtoberhaupt die Künstler. Vielleicht sei es für den ein oder anderen die Vorstufe zur Öl- oder Acrylmalerei.

Positiv für die eigene Entwicklung

Die Malkurse der vhs seien gut für die eigene künstlerische Entwicklung, stellte Kursleiter Gerhard Mitterbauer fest, der die Künstler vorstellte. Seit 2002 gibt Mitterbauer, der auch zehn eigene Werke ausstellt, sein umfangreiches Wissen in den Kursen an der vhs weiter. Betreute er anfangs nur einen Kurs, sind es mittlerweile zehn geworden. Maximal besteht ein Kurs aus zwölf Teilnehmern. Nach einem Grundkurs gebe es Aufbaukurse, bei denen verschiedene Techniken und Stilrichtungen vertieft werden können, so Mitterbauer. Die Endstufe bilden die Workshops, in denen die Eigenständigkeit der Teilnehmer gefördert wird. Mit Aquarellmalerei habe er 1990 angefangen und 1992 das erste Mal öffentlich ausgestellt, erzählte der passionierte Maler. Seit 1993 beteiligt sich Mitterbauer regelmäßig an den ostbayerischen Kunstausstellungen in Viechtach, Mitterfels und Zwiesel und nimmt als Mitglied des Plattlinger Kunstvereins „Regenbogen“ an dessen jährlichen Gemeinschaftsausstellungen teil. „Am Montag, 30. November, beginnt ein neuer Grundkurs für Aquarellmalerei“, machte Mitterbauer ein bisschen Eigenwerbung. Die Werkschau besuchten auch die Stadträte Hans Fröschl, Karl- Heinz Astner und Reinhard Leuschner, sowie Kulturamts- Chef Josef Grimm. Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgten Kristin Hartl (Panflöte) und Sybille Wilfling (Klavier). Die Werkschau hat heute von 14 Uhr bis 18 Uhr und am Sonntag von 12 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. − eiw

Erschienen in der Plattlinger Zeitung, 21. November 2009.


Mit Transparenz der Farben gestalten

Malkurs der Vhs lädt zur Aquarellausstellung mit 51 Werken ins Plattlinger Bürgerspital

Plattling. (hk) Mit 51 Exponaten seiner Schüler aus den Aquarellmalkursen hatte Gerhard Mitterbauer für Donnerstagabend zu einer Werkschau im Bürgerspital eingeladen. Ein Grußwort zur Eröffnung der noch bis morgigen Sonntag zu sehenden Bilderschau sprach Bürgermeister Erich Schmid. Musikalisch umrahmt mit Panflöte und Flügel wurde die Präsentation von Kirstin Hartl und Sybille Wilfing.
Begrüßt wurden die zahlreich erschienenen Gäste vom Leiter der Volkshochschule Deggendorfer Land e.V., Bernhard Greiler, der Veranstalter der Plattlinger Kurse ist. Unter ihnen waren neben Bürgermeister Erich Schmid auch mehrere kunstinteressierte Stadträte der Isarstadt . Auch Peter Zimmermann, Vorsitzender des Plattlinger Regenbogen- Kunstvereins, war gekommen. Greiler hob den pädagogischen Wert einer solchen Werkschau für die Aussteller hervor, die bewusst nicht als Kunstausstellung konzipiert worden sei, um dem Publikum zeigen zu können, was in den letzten drei Jahren geschehen sei. Alle zwei bis drei Jahre sei eine solche Werkschau gut und sinnvoll, weil so die technischen Fortschritte der Künstler deutlich dargestellt werden könnten. Weiter sei eine solche Veranstaltung auch eine Werbung für die Volkshochschule, weil man sehen könne, was da alles geschehe. Für die einzelnen Teilnehmer sei eine Werkschau deshalb wichtig, weil sie ein Meilenstein der Entwicklung auf dem Weg zum Ziel darstelle, sagte der Leiter der Volkshochschule abschließend.
Geschichte der Aquarellmalerei
Bürgermeister Erich Schmid ging in seinem Grußwort auf die Techniken der Aquarellmalerei ein, deren Entstehen er vom späten Mittelalter bis zur Frührenaissance datierte. So hätten zum Beispiel Albrecht Dürer oder Rembrandt die Aquarellmalerei als Entwürfe für ihre späteren Ölbilder entwickelt. Als ein Beispiel für großes Malen mit Wasserfarben nannte der Bürgermeister den englischen Landschaftsmaler William Turner, der es besonders verstanden habe die Transparenz und Durchsichtigkeit der Farben mittels dieser Technik darzustellen. Diese Möglichkeiten, Bilder durch besondere Lichteffekte unter Nutzung der Transparenz der Farben zu gestalten, sei ein Merkmal der Aquarellmalerei, das man auch an den hier gezeigten Werken feststellen könne. Kursleiter Gerhard Mitterbauer stellte dann die einzelnen Aussteller vor. Aus Plattling sind Emmi Beinkofer, Herbert Fröschl, Valentina Gaist, Ute Geisberger, Theresia Kieweg und Ingrid Zechel dabei. Deggendorf ist durch Lily Elert, Ellen Marek, Natalya Putz und Ludmila Schlager vertreten. Aus Stephansposching stellen Valerie Faber, Gertraud Hartl und Evelyn Wilfing aus. Heide Haufellner war aus Straßkirchen gekommen und Gerhard Kriebler aus Landau a. d. Isar. Für Otzing hatte Brigitta Meierhofer und für Grattersdorf Gertraud Seyeringer ausgestellt. Aus Hengersberg waren es Sieglinde Pichler und Renate Schmid. Hofkirchen wurde künstlerisch durch Helga Wagenpfeil vertreten. Insgesamt sind 51 Werke zu sehen.
Ständige Weiterbildung
Gerhard Mitterbauer selbst hatte schon 1989 mit der Aquarellmalerei begonnen und war 1992 zum ersten Mal durch die Aktion „Kunst im Schaufenster“ an die Öffentlichkeit getreten. Durch ständige Weiterbildung ging es auch ständig künstlerisch bergauf. Es folgten Ausstellungen in ganz Ostbayern bis hin zur Teilnahme am renommierten „Zwieseler Buntspecht“ und natürlich beim Plattlinger Kunstverein. Als dann seine Vorgängerin Therese Eder 2002 plötzlich starb, sei er eingesprungen, damit die Kurse der Volkshochschule in Plattling nahtlos weitergeführt werden konnten. Dabei sei es bis heute geblieben, meinte der sympathische Künstler, der selber ebenfalls mit einigen Werken auf der Ausstellung vertreten war. Angeboten werden ein Grund- und Aufbaukurs und ein Workshop mit je bis zu zwölf Teilnehmern.

Erschienen im Plattlinger Anzeiger, 21. November 2009.